Janine Berg-Peer/ Oktober 3, 2017/ Alle Artikel, Angehörige, Termine/ 0Kommentare

Zuhören macht Durst

Vorträge auf dem Weltkongress der Psychiatrie in Berlin

Vielleicht hat jemand Lust, auch auf den Kongress zu kommen? Er findet vom 8.10. – 12.10.2017 in Berlin im Citicube statt. Soweit ich weiß, haben Angehörige einen ermäßigten Beitrag und Betroffene müssen gar nichts zahlen. Es wäre doch schön, wenn die, um die es eigentlich geht, auch gut auf dem Kongress vertreten sein werden. Es gibt englische und deutsche Vorträge. Es wird auch bipolaris vertreten sein, Peter Lehman hält Vorträge, beide Fuljahn und Gudrun Tönnes, Thomas Bock, Gudrun Schliebener und Christian Zechert vom Angehörigenverband. Ich habe sicher viele nicht aufgezählt, aber die sind mir von den Organisationstreffen inin Erinnerung geblieben.

Vorträge auf dem Weltkongress der Psychiatrie in Berlin

Ich selbst darf auch etwas beitragen:

06.10.2017: Eröffnungspressekonferenz mit dem Präsidenten der World Psychiatry Association, Dinesh Burg, ich darf die Angehörigen vertreten

Dienstag,10.10.2017

10:00 – 11:00, Keynote Lecture EUFAMI, zusammen mit Miia Männiko, Finnland, der Präsidentin von EUFAMI. Titel meines Vortrags: Caring as a Mother for your Mentally ill  Child, Advocating Carers Rights and taking care of your own Well Being – a Difficult Balance (Für das betroffene Kind zu sorgen, für die Rechte von Angehörigen zu kämpfen und sich auch um sich selbst zu sorgen – eine schwierige Balance.

13:30 – 15:00, Symposium „Labor Market Integration is Vital for Recovery“ (Integration in den Arbeitsmarkt is eine Voraussetzung für Recovery), Moderation Janine Berg-Peer, mit Dipl. Psych. Dorotea Jäckel, Deutschland, Vivantes Klinikum am Urban und Klinikum am Friedrichshain; Mag. Verena Karl, Österreich, Leiterin der Akademie für Jugend-Coaching, Pro Mente Salzburg; Gudrun Tönnes, Ergotherapeutin und Vorsitzende von Lebensart e.V. Münster, EX-IN Ausbilderin; Heide Fuljahn, Autorin und Journalistin

15:15 – 16:45, Symposium „Diagnoses and Prognoses in the Course of Time – how do we Consider the Recovery from Schizophrenia?“ Diagnosen und Prognosen im Lauf der Zeit –  wie denken wir heute über die Recovery von Schizophrenie?), Prof. Georg Juckel, Deutschland und Gudrun Tönnes, Deutschland, Janine Berg-Peer, Deutschland, Sascha Keuter, Expert by Experience, Deutschland.

Mittwoch, 12.10.2017

10:00 – 11:30 „Joining Efforts: Relatives, Researchers and Peers against Stigma“ (Bündeln wir unsere Kräfte: Angehörige, Forscher/innen und Peers gegen Stigma) mit Georg Schomerus, Deutschland (Leitung), P. W. Corrigan, USA, Stephanie Kay Ventling, EX-IN, Schweiz, Janine Berg-Peer, Österreich, Thomas Bock, Deutschland.

Aber natürlich gibt es auch ansonsten noch eine Vielzahl von interessanten Veranstaltungen. Es lohnt sich sicher, vorbeizukommen. Bequeme Sitzmöglichkeiten gibt es aus.

Bis bald, Janine Berg-Peer

Sofa zum Zuhören

 

Über Janine Berg-Peer

Wir bieten monatlich kostenlose Online-Gruppen für Angehörige an. Jeder kann sich anmelden. Termin finden Sie weiter oben im Blog. Alle zwei Monate bieten wir auch englische Online-Gruppen an. Janine: Seit 65 Jahren bin ich Angehörige: Meine Mutter litt an einer bipolaren Erkrankung und meine Tochter erhielt vor 28 Jahren die Blitzdiagnose (zehn Minuten) Schizophrenie. Kurz danach einigten die Profis sich darauf, dass sie an einer bipolaren Erkrankung leidet. Wir hatten gemeinsam schlechte, aber mehr gute Zeiten. Selten sind Menschen mit Krisengefährdung ja immer krank. Henriette: Heute "leide" ich gar nicht mehr an meiner bipolaren Erkrankung. Nein, sie ist nicht weg, aber mir geht es gut mit einer kleinen Dosis an Medikamenten und einem sozialen und sozialpsychiatrischen Netzwerk, das mich stützt. Ich arbeite seit über zehn Jahren als Genesungsbegleiterin, zunächst als ambulante Betreuerin, jetzt seit drei Jahren im Krankenhaus, was mir sehr viel Spaß macht. Dazu gehören auch Workshops mit Polizei, Angehörigen oder auch Pflegeschüler:innen. Gemeinsam unterstützen wir jetzt sei drei Jahren Angehörige. Wir berichten von unseren guten und schlechten Erfahrungen und beraten sie oder geben ihnen Hinweise, die sie übernehmen können oder eben nicht. Ich als Betroffene freue mich schon lange wieder am Leben, an meiner Arbeit, meinen Freund:innen und an meinem Kater Giacometti. Ich lese gern, höre sehr gern Musik und liebe Filme. Janine: Auch ich freue mich trotz allem immer noch am Leben, lese viel, liebe meinen Kater Basquiat, Rosen, Opern und Countertenöre, japanische und koreanische Filme . Gemeinsam schreiben wir an unserem neuen Buch für Angehörige, in dem wir versuchen, ihnen besser verständlich zu machen und warum manche Betroffene tun, was sie tun und wie Angehörige sich Graf einstellen können, um möglichst viele nutzlose Konflikte zu vermeiden. Arbeitstitel bislang: "Mensch Mama, mach Dir nicht ständig Sorgen um mich!"

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